3470 Zeichen (exkl. Kontaktinfos & Links unten) _______________________________________________________________________ Flensburg. Bürgerinitiative sucht neue Geschäftsführung für Stadtwerke Forderung nach Transformation zu grünem Energieversorger bis 2030 Mit Sorge mischen wir uns ein, in eine aus unserer Sicht verfehlte Energiestrategie und eine sich erneut anbahnende Krise der Stadtwerke Flensburg. Statt durch den Bau von Kessel 13 weiterhin langfristig den Fokus auf fossile Brennstoffe zu legen, fordern wir, durch eine kluge und weitsichtige Neubesetzung der anstehenden Vakanz in der Geschäftsführung die Weichen in Richtung erneuerbarer Energieversorgung zu stellen. Die Stadtwerke Flensburg haben in den letzten zwölf Jahren dauerhaft ihren gesellschaftlich vereinbarten CO₂-Reduktionspfad „greenco₂ncept“ verlassen und bereits 750.000 t CO₂ mehr emittiert als vorgesehen. Ohne eine drastische Reduzierung des Ausstoßes werden sie ab einem Emissionsrechtepreis über 55€ pro Tonne an existentielle wirtschaftliche Grenzen stoßen. Als 100 % kommunales Stadtwerk sind sie im Besitz der Stadt Flensburg – und damit auch ihrer Bürgerinnen und Bürger. Wir appellieren an die politisch Agierenden der Gesellschafterin, die Besetzung der Geschäftsführung mit einer ausgewiesenen Expertin oder einem Experten für den Umstieg auf einen erneuerbaren Energiemix bis 2030 zu verbinden. Der Norden Schleswig-Holsteins ist Vorreiter der Transformation in die Epoche der erneuerbaren Energie. Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen prägen die Struktur der Energieversorgung nördlich und südlich der deutsch-dänischen Grenzregion. Nur Flensburg ist bisher nicht bereit, sich auf diesen Weg zu begeben und ihre Stadtwerke haben sich von Steinkohle-Importen aus Russland sowie zunehmenden Gas-Importen (DeuDan) unklarer Herkunft abhängig gemacht. Während andere Anbieter Direktlieferverträge mit Windparks im Umland Flensburgs abschließen, dabei die Energiewende bundesweit sowie in der Region unterstützen und den Flensburger Haushalten diesen Strom überdies günstiger als ihre kommunalen Stadtwerke anbieten, treten letztere unter ihrem grünen Corporate Design bundesweit als preisaggressive Vermarkter von lediglich nominell begrüntem Ökostrom (über RECS-Zertifikate norwegischer Wasserkraftwerke) auf. Unterdessen werden die lokalen Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Flensburg weiterhin mit Fernwärme und Elektrizität aus fossiler Produktion beliefert. Damit muss Schluss sein. Wir fordern deswegen, den Wechsel in der Geschäftsführung der Stadtwerke Flensburg für einen Richtungswechsel in der Energiepolitik der Stadt zu nutzen, und auf erneuerbare Energien z.B. mit einem „1000 Dächer-Programm“, der Integration der Energiebereitstellung in einem grenzüberschreitenden Nordverbund, Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff aus der Region, Power-to-X, CO₂-Abscheidung und -Verwendung (CCU), Transformation des ÖPNV mit erneuerbaren Antrieben, Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität mit regional erzeugtem grünen Strom sowie weiterer Zukunftstechnologien umzustellen. Das Flensburger Stadtwerk hat nicht zuletzt aufgrund seiner geopolitischen Lage das Potential, zu einem Leuchtturm-Projekt für die ganze Republik beim Umstieg auf erneuerbare Energien zu werden. Dies sind für uns die Gründe, die vakante Stelle in der Geschäftsführung unbedingt mit einem ausgewiesenen Experten oder einer Expertin zu besetzen, welche die politisch und wirtschaftlich Agierenden der Stadt sowie ihre Bürgerinnen und Bürger für einen Transformationsprozess zu einer nachhaltigen Energieversorgung gewinnen kann. Presse-Kontakt: Fr. Ursula Thomsen-Marwitz info@stadtwerk-mit-zukunft.de Weitere Informationen auf https://stadtwerk-mit-zukunft.de/ Stellenprofil für Bewerber (m/w/d): https://dokumente.stadtwerk-mit-zukunft.de/Stellenausschreibung-GF-SWFL.pdf